männliche Sexualität
Der Mann in seiner Bedürftigkeit braucht die Frau als Opferstoff, seine Sexualität ist zwangsläufig gewaltförmig. Grund sexueller Erregung beim Mann ist die existenznotwendige Mutterdisposition des Sohnes. Diese Mutterdisposition als Inkorporierung der Mutterleibleiche wird ermöglicht durch den medialisierenden Tochterstatus.
Es ist die weibliche Macht über Leben und Tod, die Gebärfähigkeit und die sich in der Menstruation manifestierende Tötungspotenz, die die Rache des Mannes provoziert.
Die männliche sexuelle Erregung fragmentiert den weiblichen Körper und zielt auf die sadistische Verfügung über die Mutter, masochistisch gestützt durch Phantasmen auf Seiten der Frau, deren Tochterstatus eine sexuelle Begegnung letztlich ermöglicht.
Eine visuelle Fetischisierung ist zunächst die Voraussetzung der (männlichen) Sexualität. Diese Verbildlichung verengt sich vom Gesamtkörper zum Genitalbereich. Dem so zur Disposition gebrachten Anderen gegenüber bringt sich dann die Erektion in Stellung.
Aus männlicher Sicht gelingt die körperliche Vereinigung – das Eindringen – nur dann ohne Erektionsverlust, wenn der umfangende Hohlraum zu einer Selbsteinstülpung wird.
Schließlich wird in der (männlichen) Ejakulation der durch die vorangegangenen Dispositionsmaßnahmen gewonnene Selbstraum in einem selbstvergöttlichenden Indifferenzdelir ausgefüllt.
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